Die meisten großen Menschen verstehen unter der Redewendung „ein Luftschloss bauen“ etwas, wofür wir im Alltag keine Zeit haben, das unvernünftig ist und das man sowieso nicht wirklich machen kann. Es bedeutet nämlich, dass wir von etwas träumen oder uns etwas vorstellen, das unerreichbar scheint. Das sollte uns nicht davon abhalten, trotzdem unser eigenes Luftschloss zu bauen. Denn nur wer es wagt von großen Dingen zu träumen, auch wenn sie erstmal unmöglich erscheinen, wird viel Neues und Unbekanntes entdecken!
Eine Woche lang trainierten 25 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren mit und ohne Fluchterfahrung die tollsten Zirkustechniken, wie Jonglage, Akrobatik, Einradfahren, Balancieren etc. und übten dann in der Gruppe ihre eigenen Nummern ein. Durch eine Bilderausstellung zum Thema, die wir vorbereiteten, kamen wir mit den Kindern ins Gespräch. Hier entwickelten wir mit den Kindern erste Ideen zur Kulisse, also dem Ort an dem sie dann die ganze Woche spielten und später die Aufführung machten. Diese Ideen hielten die Kinder zunächst in Skizzen und Zeichnungen fest. Aus viel Pappe, Papier, Holz, Stoff und Farbe bauten sie ein riesiges Luftschloss als Kulisse und eigene Kostüme. In der großen Zirkusvorstellung am Ende der Woche, zeigten sie dann ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern, Freunden und Lehrern, was auf ihrem Luftschloss alles möglich ist!
Das spartenübergreifende Projekte leiteten KünstlerInnen und PädagogInnen verschiedener Richtungen:
Aylin Duman, Schauspielerin, Sozialarbeiterin und Mitarbeiterin bei Aber Hallo e.V. seit drei Jahren
Annemarie von Zethlitz, Artistin im Zirkus Configurani, Mitarbeiterin im Zirkus Hochhinaus seit drei Jahren, angehende Studentin der Sozialarbeit
Jule Birmans, Fotografin, Medien- und Theaterwissenschaftlerin und Mitarbeiterin bei Aber Hallo e.V. seit einem Jahr
Johannes Artkämper, Schüler, Teilnehmer des Zirkus Hochhinaus seit sieben Jahren, in diesem Projekt erstmals als Übungsleiter dabei
Alexander Müller-Hermes, Artist seit 29 Jahren, Kulturpädagoge und Leiter der Jugendkunstschule Aber Hallo e.V.
Zur Umsetzung des Projektes kooperierten wir mit der in Baesweiler Setterich ansässigen Grundschule St. Andreas. Im Stadtteil Setterich leben nicht erst seit der letzten Flüchtlingswelle viele Menschen mit Migrationshintergrund. Die Schule bietet mehrere Vorbereitungsklassen für Kinder an, die seit kurzer Zeit in Deutschland sind und die deutsche Sprache erlernen sollen. Die Schule bot uns Zugang zu diesem TeilnehmerInnenkreis und stellte alle notwendigen Räumlichkeiten (Turnhalle) in der Ferienzeit zur Verfügung.
Herzlichen Dank möchten wir richten an alle Personen und Einrichtungen, die dieses Projekt ermöglicht haben. Ein ganz besonderer Dank geht an alle Kinder, die uns in diesem Projekt mit auf die Reise zu ihrem Luftschloss genommen haben – ihr ward großartig! Chapeau!
Fotogalerie des Projekts
Ein Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik NRW e.V.
Durchgeführt von Aber Hallo e.V. Jugendkunstschule – Werkstatt Baesweiler
In Kooperation mit der St. Andreas Grundschule Baesweiler
Gefördert durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW